Einblicke in die Welt des PVC

Kunststoffe, und damit verschiedenste Varianten von Polymeren, begegnen uns im Alltag ständig und in unterschiedlichster Form. Wir von Polytives möchten in einer kleinen Blogreihe Einblicke zu den Eigenschaften und dem Nutzen einiger der bekanntesten Polymere und ihrer Geschichte geben. #KunststoffWissen

PVC – Plastik-Virtuosen auf Vinyl

Zu Beginn des Jahres starten wir mit dieser Blogreihe und möchten Einblicke in die Welt des PVC, des Polyvinylchlorids, geben, das sicher fast allen Leserinnen und Lesern bekannt ist. Es zeichnet sich vor allem durch seine Chemikalienbeständigkeit aus, wodurch es für viele Anwendungen attraktiv ist. Verarbeitet werden kann es zu vielerlei Formen in unterschiedlichsten Größen. Da es sich weiterhin leicht einfärben lässt, wird es gern für Dekorationen genutzt. Der dem Material zugrunde liegenden Sprödigkeit wird durch den Einsatz von Weichmachern entgegengewirkt, ohne die der vielfältige Einsatz nicht denkbar wäre. Denn das so hergestellte Weich-PVC kann in völlig anderen Anwendungen eingesetzt werden als das weichmacherfreie Hart-PVC.

Wie wird das Material hergestellt und seit wann wird es genutzt?

PVC selbst wird durch radikalische Polymerisation von Vinylchlorid gewonnen, welches zwar schon im 19. Jahrhundert isoliert wurde, aber erst durch Fritz Klatte aus Ethin und Chlorwasserstoff synthetisiert werden konnte. Klatte suchte damals nach einem Ersatz für das brennbare Celluloid und seine Suche wurde durch entsprechende Patente ab 1913 belohnt. Die kommerzielle Herstellung und Nutzung sollten aber mehr als 20 Jahre später starten, als die Patente frei gegeben waren und andere Chemiker offiziell mitmischen und -tüfteln konnten. Es galt nämlich, die Eigenzersetzung bei hohen Temperaturen zu umgehen. Hier kamen letztlich wieder die erwähnten Weichmacher zum Einsatz.

Einsatzgebiete und Besonderheiten

Durch die breit gefächerten Anwendungsmöglichkeiten liegt PVC vor allem bei Baumaterialien vorn: Bodenbeläge, Fensterprofile, Schläuche, Rohre, Kabelummantelungen – und nein, die „Vinyl“-Schallplatten dürfen natürlich auch nicht fehlen, ebenso wie fast alles, was bei unter dem Begriff Kunstleder verstanden wird.

Die Nutzung in der Baubranche ist es auch, die dazu führt, dass PVC in entsprechenden Mengen umgesetzt wird. Und auch, wenn der asiatisch-pazifische Markt den größten Absatz verzeichnet: Allein in Deutschland wurden im Jahr 2021 etwa 1.910 Kilotonnen verarbeitet, davon rund 82% basierend auf fossilen Rohstoffen und 18% aus Rezyklaten.

Auch bei Polytives findet sich PVC im Einsatz. Wir können es nicht nur mit unserer Produktfamilie von Rheologie-Additiven bFI optimieren, wir haben auch unsere neuen Räumlichkeiten mit dem resistenten Material in moderner Holzoptik ausgestattet. Dazu wie oben im Bild zu sehen ein Close-Up in unseren Konferenzraum in Rudolstadt-Schwarza, in den wir Sie herzlich zum Austausch einladen!