Helfende Hände für alle Unternehmensbereiche: Studentische Unterstützung für Polytives.

Die Vielfältigkeit fängt bereits beim Sprachgebrauch an

Seit mehr als 100 Jahren hat synthetisch hergestellter Kunststoff einen Platz in unserem Alltag gefunden. In einer Zeit, in der man sich um Umweltschutz und nachhaltiges Wirtschaften ebenso bemüht, wie um das Etablieren neuer Technologien, sind die Rufe nach biobasierten und bioabbaubaren Kunststoffen, allgemein als Biopolymer bekannt, lauter geworden. Viele Akteure bespielen Biopolymere als nachhaltige Alternative, doch komplex wird es schon bei der Einteilung und Bezeichnung. Biobasierte und bioabbaubare Polymere beispielsweise sind voneinander zu unterscheiden und entsprechend des Anwendungsfalls zu wählen. Sie bringen jeweils eigene Vor- und Nachteile mit sich – weshalb es keine Universallösung für die aktuellen Herausforderungen von Herstellern und Anwendern gibt. Allein was die Unterscheidung zwischen biobasierten und bioabbaubaren Polymeren angeht, gibt es einiges zu bedenken. Wir möchten die Grundlagen hier in einem kurzen Überblick einordnen.

Biobasierte Kunststoffe

Biobasierte Kunststoffe bedienen die Idee, die in den meisten Köpfen vorherrscht, wenn man die Vorsilbe „bio“ hört: Die Rohstoffe sind natürlichen Ursprungs, beispielsweise gewonnen aus Mais, Zuckerrohr oder Algen und wachsen entsprechend nach. Damit haben sie bereits einen festen Platz in einem nachhaltigen Kreislaufsystem. Werden biobasierte Kunststoffe verwendet, liegt ein Vorteil klar auf der Hand: Es verringert sich die Abhängigkeit von fossilen und damit endlichen Rohstoffen.

Nachteilig an dieser Nutzungsform ist allerdings, dass der Anbau eine große Fläche einnimmt, die dann zum Beispiel für Nahrungsmittel nicht zur Verfügung steht. Zu dieser Konkurrenz kommt hinzu, dass am Ende des Produktlebenszyklus kein biologischer Abbau stattfindet. Das ist abhängig von der chemischen Zusammensetzung des Kunststoffes, nicht von der Herkunft der Bestandteile. Der Materialabbau ist auch nicht in jedem Fall gewünscht, womit wir auch schon zur zweiten Kategorie überleiten.

Bioabbaubare Kunststoffe

Bioabbaubare Kunststoffe können von Mikroorganismen in der Umwelt zersetzt werden und somit in den ökologischen Kreislauf zurückkehren. Beim Abbau werden, nach und nach, einzelne Moleküle aus den Polymerketten entfernt – die Struktur zerfällt allmählich. Im Gegensatz zu herkömmlichen Kunststoffen, die oft Jahrhunderte brauchen, um zu verrotten, kann das bioabbaubare Pendant in relativ kurzer Zeit abgebaut werden. Das macht diese Materialklasse so umweltverträglich. So eröffnet sich beispielsweise die Möglichkeit, eine Reihe herkömmlicher Kunststoffe zu ersetzen, die sonst in Form von z. B. Verpackungsmüll die Umwelt verschmutzen könnten. Das ist immer dann interessant, wenn für das Kunststoffprodukt keine lange Lebensdauer vorgesehen ist – und das ist im Handel oder im Transportwesen oft der Fall.

Analog zu den biobasierten Kunststoffen ist also immer im Einzelfall zu entscheiden, ob der rasche Materialabbau gewünscht ist oder das Material länger haltbar sein sollte. Darüber hinaus ist auch hier noch einmal innerhalb der bioabbaubaren Kunststoffe eine Unterscheidung zu treffen: Braucht es eine schnelle Zersetzung? Denn diese ist nicht immer selbstinitiiert. Manche bioabbaubaren Zusammensetzungen brauchen für den Abbau bestimmte Bedingungen, ab und an auch spezielle Trigger, weshalb diese Kunststoffe bei Verwertung oft in Kompostieranlagen zurückgeführt und dort gesondert behandelt werden müssen.

Zusammengefasst

Können Biopolymere als nachhaltige Alternative zu fossilen Ressourcen gesehen werden? Sie bringen jedenfalls eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen, erdölbasierten Kunststoffen mit sich, wenn sie richtig eingesetzt werden. Wichtig ist zunächst einzuordnen, ob wir von biobasierten oder bioabbaubaren Polymeren sprechen – und bisher verschwiegen, aber der Vollständigkeit halber muss es erwähnt werden: Es gibt natürlich auch Kunststoffe, auf die beide Kategorien zutrifft.

Dennoch ist es sinnvoll, die Unterschiede hervorzuheben. Diese bestehen in Herstellung und Verwertung und müssen spezifisch für ihren Einsatzzweck ausgewählt und konzipiert sein, um die meist an Kunststoffe gestellten hohen Anforderungen adäquat zu erfüllen. Die Vorteile der Biopolymere als nachhaltige Alternative liegen auf der Hand: Sie helfen, uns umweltschonend und nachhaltig für die Zukunft aufzustellen, ihre Nachteile zeigen aber auch, dass wir noch nicht komplett auf fossile Rohstoffe und daraus resultierende Kunststoffe verzichten können. Wie so oft müssen wir ein Gleichgewicht halten und nach Augenmaß entscheiden, an welchen Stellen wir klug und innovativ Kreisläufe etablieren und weitere Produktinnovationen hervorbringen können, um wirtschaftlich stark unseren Lebensstandard aufrecht zu erhalten.

Die Frage, inwieweit Biopolymere als nachhaltige Alternative für Kunststoffmaterialien Anwendung finden, werden wir in Zukunft hier vertiefen. Jetzt lässt sich aber schon sagen, dass wir für alle drei Kategorien, auf fossilen Rohstoffen basierende, biobasierte und bioabbaubare Polymere, mit unserem bFI-Sortiment gute Erfahrungen gemacht haben.

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