Wie polymere Additive die Verarbeitung von PMMA verbessern können

Polymere Additive verbessern die Effizienz und Transparenz von PMMA in der Kunststoffverarbeitung

Warum polymere Additive jetzt im Fokus stehen

Die Kunststoffbranche steht vor einem Wandel: Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Materialinnovation. Polymere Additive bieten eine Lösung, die Ressourcenschonung mit Prozessverbesserung kombiniert.

PMMA unter Druck – Herausforderungen in der Verarbeitung

Plexiglas® (PMMA) gilt als bewährter Werkstoff, doch moderne Anforderungen verlangen filigranere Bauteile, geringere Temperaturen und kürzere Zykluszeiten.
Das Polytives-Additiv bFI A 3745 auf Acrylat-Basis löst diese Probleme durch gezielte Anpassung der Fließfähigkeit und Prozessstabilität.

Was ist ein polymeres Additiv – und warum ist es anders?

Struktur und Funktionsweise

Die Additive unserer bFI-Familie sind selbst Polymere, kein klassischer Hilfsstoff. Deren hyperverzweigte PMMA-Struktur integriert sich vollständig in die Polymermatrix – ohne Migration, ohne Transparenzverlust.

Nachhaltige Alternative zu klassischen Additiven

Im Gegensatz zu PFAS- oder silikonbasierten Additiven sind Polytives-Additive recyclingfreundlich und erfüllen alle regulatorischen Anforderungen.

 

Messbare Vorteile in der Praxis

In Tests mit PMMA-Compounds konnten folgende Ergebnisse erzielt werden:

  • Temperaturreduktion: bis zu 35 °C

  • Druckreduktion: bis zu 50 %

  • Zykluszeitverkürzung: über 20 %

  • Verdoppelung der Fließfähigkeit (MVR-Wert)

Stabilität im Langzeittest

Xenonbewitterung über 10.000 Stunden zeigt: keine Vergilbung, keine Trübung, konstante Transmission im sichtbaren Bereich (400–800 nm). Unsere Additive erhalten die optische Qualität vollständig und verbessern gleichzeitig die Prozessperformance.

Molekulare Architektur – Die Wissenschaft hinter dem Erfolg

Das Geheimnis liegt in der hyperverzweigten Molekülstruktur:
Diese sorgt für eine bessere Beweglichkeit der linearen PMMA-Ketten in der Schmelze – die Viskosität sinkt, der Materialfluss steigt.
Bereits geringe Dosierungen (1–3 %) genügen für sichtbare Effekte.

Vom Labor in die Welt – Polytives expandiert nach Japan

Der Erfolg des polymeren Additivs hat internationale Aufmerksamkeit erregt.
Polytives baut seine Aktivitäten in Japan aus, um energieeffiziente Additivtechnologien global zu etablieren.

Fazit – Polymere Additive als Schlüssel zur nachhaltigen Kunststoffverarbeitung

Polytives zeigt, dass die Zukunft der Kunststoffindustrie nicht nur in neuen Materialien liegt, sondern in intelligenten Additiven, die bestehende Werkstoffe effizienter und umweltfreundlicher machen.

FLYER USE CASE

PMMA

Peroxide und Antioxidantien in Kunststoffen

Sinnbild für Antioxidantien Blooming in Kunststoffen

Gas und Bremse zugleich? Peroxide und Antioxidantien in Kunststoffen passen nicht zusammen

In der Kunststoffverarbeitung sind Additive in aller Regel unverzichtbar, um Verarbeitbarkeit und Materialeigenschaften zu steuern. Zwei bekannte Additivklassen sind dabei Peroxide und Antioxidantien in Kunststoffen – beide erfüllen essenzielle, aber gegensätzliche Aufgaben. Ein gemeinsamer Einsatz ist deshalb problematisch. Was die Additive leisten, wo die Problematik liegt und welche Rolle polymere Additive übernehmen können, wollen wir folgend kurz beleuchten.

Antioxidantien: Ein Schutzschild gegen Sauerstoff
Sauerstoff ist ein sogenanntes Diradikal, welches mit Polymerketten reagiert und Abbaureaktionen auslöst. Besonders in Kombination mit UV-Strahlung wird dieser Prozess beschleunigt.

  • Die Folge: Versprödung, Verfärbung und ein Verlust mechanischer Eigenschaften.

  • Die Lösung: Antioxidantien, die als Radikalfänger für den Sauerstoff wirken. Sie binden freie Radikale und verhindern so den polymeren Kettenabbau, den der Sauerstoff auslösen würde. Ein typisches Beispiel für ein solches Antioxidans ist Butylhydroxytoluol (BHT)

Peroxide: ein wirkungsvolles Werkzeug zur Fließverbesserung
Peroxide auf der anderen Seite werden gezielt eingesetzt, um Polymerketten zu spalten. Dadurch sinkt die Viskosität des Compounds und die Verarbeitbarkeit wird erleichtert. Es wird also über Abbaureaktionen eine Fließverbesserung erzeugt.

  • Die Wirkungsweise: Peroxide zerfallen in Radikale. Diese Radikale lösen den kontrollierten Kettenabbau während der Verarbeitung aus.

  • Der Konflikt: Aufhebung der Wirkung bei gleichzeitigem Einsatz von Antioxidantien und Peroxiden. Peroxide und Antioxidantien in Kunststoffen werden deshalb in diesem Kontext auch als Antagonisten bezeichnet.

Gegensätzliche Wirkungsweise führt zu Konflikten
Antioxidantien neutralisieren Radikale, während die Wirkung von Peroxiden auf der Bildung von Radikalen beruht. Wird beides kombiniert, heben sich die Effekte gegenseitig auf. Die Fließverbesserung durch die Peroxide bleibt aus, der Oxidationsschutz der Antioxidantien wird signifikant geschwächt. Dadurch werden die Ziele der Additive nicht erreicht – der Einsatz ist schlicht nicht zielführend, weder für Peroxide noch für Antioxidantien.

Eine unkomplizierte Alternative: Additive ohne Radikalmechanismus
Mit polymeren Additiven wie denen von Polytives lässt sich das hier beschriebene Dilemma umgehen. Sie basieren nicht auf einer Peroxid-Technologie und interagieren aus diesem Grund weder mit Antioxidantien noch mit UV-Stabilisatoren. Das Ergebnis:

  • Fließverbesserung ohne Kompromisse

  • Erhalt der Schutzwirkung von Antioxidantien

  • Kompatibilität mit Polyolefinen

Damit wird eine effiziente und nachhaltige Kunststoffverarbeitung möglich, ohne die Nachteile klassischer Peroxid-Systeme.

Fazit
Das Spannungsfeld zwischen Peroxiden und Antioxidantien in Kunststoffen verdeutlicht, wie komplex Kunststoffverarbeitung sein kann und wie sehr weiterhin neue Ansätze gefragt sind. Polymere Additive bilden einen solchen neuen und innovativen Ansatz. Kommen Sie mit uns ins Gespräch, wie sich daraus neue Lösungen für Ihre Anwendungen entwickeln lassen.

Polytives expandiert nach Japan – Innovative Additive für nachhaltige Kunststoffverarbeitung

Polytives expandiert nach Japan: Additivtechnologie für Kunststoffe

Strategischer Schritt in einen Schlüsselmarkt

Für Polytives, ein Technologieunternehmen aus Thüringen, ist der Markteintritt in Japan ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Internationalisierung.
Mit seiner Plattformtechnologie für polymere Additive, die Prozesse effizienter, energiesparender und stabiler machen, sieht das Unternehmen in Japan enormes Potenzial für technologische Partnerschaften und nachhaltige Anwendungen.

Japan ist mit rund 9 Millionen Tonnen verarbeitetem Kunststoff pro Jahr zwar kleiner als die Märkte in China oder Nordamerika, gilt aber als Technologieführer mit hoher Innovationskraft. Besonders attraktiv: Über 45 % der Kunststoffe werden in Japan für technische Anwendungen genutzt – weltweit liegt dieser Anteil bei nur etwa 25 %.

Kultur verstehen – Innovation gemeinsam gestalten

„Manchmal muss man weit reisen, um seinen Zielen näherzukommen“, sagt CEO Viktoria Rothleitner, die im Frühjahr an einer Delegationsreise nach Tokio, Osaka und Kyoto teilnahm.
Ein Höhepunkt war die Teilnahme am Innovation Leaders Summit (ILS), einem Format, das gezielt Start-ups mit etablierten Industriepartnern zusammenbringt.

Die Gespräche mit Unternehmen wie Sanyo Trading und Mitsubishi zeigten schnell: Wer in Japan überzeugen will, muss technisch fundiert, strukturiert und respektvoll kommunizieren.
Die japanische Geschäftskultur beeindruckte durch Präzision, Effizienz und Wertschätzung – Eigenschaften, die perfekt zur Philosophie von Polytives passen.

Nachhaltigkeit trifft Hochtechnologie

Beim Thema Nachhaltigkeit ist Japan auf einem klaren Weg:
Zahlreiche Projekte beschäftigen sich mit bio-basierten Kunststoffen, Recyclingstrategien und alternativen Füllstoffen wie Eierschalenmehl.
Hier sieht Polytives große Schnittmengen – denn die eigenen Additive ermöglichen energieeffiziente Kunststoffverarbeitung ohne Qualitätseinbußen.

Die bFI-Additivfamilie verbessert die Fließfähigkeit, senkt Druck- und Temperaturanforderungen und sorgt so für geringeren Energieverbrauch und stabilere Prozesse – ein klarer Mehrwert für Japan, wo Präzision und Ressourceneffizienz großgeschrieben werden.

Warum Polytives auf Japan setzt

Japans Hightech-Industrie – geprägt von hochwertigen Anwendungen in Elektronik, Automotive und Maschinenbau – bietet ideale Rahmenbedingungen für die Einführung nachhaltiger Additivtechnologien.

Polytives startet den Markteintritt mit einem klar definierten Pilotprojekt, lokalen Partnern und messbaren Erfolgskriterien. Erste Projekte mit japanischen Verarbeitern zeigen bereits überdurchschnittlich positive Ergebnisse – insbesondere, sobald die Technologie verstanden und in den Produktionsprozess integriert war.

Was Polytives von Japan gelernt hat

Die Reise hat mehr gebracht als neue Geschäftskontakte.
Sie hat gezeigt, wie effizient internationale Zusammenarbeit sein kann, wenn sie auf Respekt, Vorbereitung und Fachkompetenz basiert.
Japan hat Polytives nicht nur als Markt inspiriert, sondern auch als Beispiel für eine Kultur, die Innovation, Präzision und Nachhaltigkeit miteinander verbindet.

Fazit – Von Thüringen nach Tokio: Eine Partnerschaft für die Zukunft

Mit dem Schritt nach Japan unterstreicht Polytives seine Rolle als Innovationspartner für nachhaltige Kunststoffverarbeitung weltweit.
Das Unternehmen beweist, dass die Zukunft der Branche nicht allein in neuen Materialien liegt, sondern in intelligenten Additiven, die bestehende Kunststoffe effizienter, ressourcenschonender und langlebiger machen.

Durch den internationalen Austausch und technologische Exzellenz setzt Polytives ein klares Zeichen:
Nachhaltige Kunststoffverarbeitung beginnt mit smarter Chemie – und globalem Denken.

Über Polytives:
Das 2020 gegründete Unternehmen mit Sitz in Jena entwickelt polymere Additive, die Fließeigenschaften verbessern, Energieverbrauch senken und Prozesse stabilisieren.
Die innovativen Zusatzstoffe integrieren sich vollständig in die Polymermatrix – ohne Migration, ohne Beeinträchtigung der Materialeigenschaften – und ermöglichen so nachhaltige Effizienz in der Kunststoffproduktion.

🌐 www.polytives.com

Verfahrenstechnische Optimierung der Verarbeitung von rPET

Wie lässt sich die Verarbeitung von rPET verfahrenstechnisch optimieren?

In der Juli/August-Ausgabe des Kunststoffmagazins beantworten wir die Frage, wie sich die ökologischen Vorteile von recyceltem PET mit einem wirtschaftlich stabilen Verarbeitungsprozess vereinen lassen.

rPET im Fokus: Nachhaltigkeit trifft auf technische Grenzen

Recyceltes PET – kurz rPET – gewinnt in der Kunststoffverarbeitung immer mehr an Bedeutung. Gesetzliche Vorgaben wie die EU-Kunststoffstrategie und verpflichtende Recyclingquoten für Verpackungen fördern den Einsatz des Materials. Doch die Verarbeitung von rPET stellt viele Unternehmen vor verfahrenstechnische Herausforderungen:
Selbst bei optimal eingestellten Spritzgussparametern kann es zu unvollständigen Formfüllungen, Überspritzungen oder erhöhtem Energieverbrauch kommen.

Ein Praxisbeispiel zeigt, wie sich diese Probleme gezielt lösen lassen – ohne längere Zykluszeiten oder Einbußen bei der Produktqualität.

Das Problem: unvollständige Formfüllung trotz optimaler Maschineneinstellungen

Bei der Produktion eines Musterstücks aus rPET stießen die Brac-Werke auf eine typische Herausforderung: Trotz angepasster Druck- und Temperatureinstellungen ließ sich das Formteil nicht vollständig ausformen.
Herkömmliche Maßnahmen wie Druckerhöhung führten zwar zur vollständigen Formfüllung, verursachten aber gleichzeitig Überspritzungen am Anguss und damit zusätzlichen Nachbearbeitungsaufwand.

Eine Temperaturerhöhung wiederum bedeutete höheren Energieverbrauch, längere Zykluszeiten und beschleunigte Materialalterung – allesamt Faktoren, die Effizienz und Nachhaltigkeit mindern.

Die Lösung: Additiv bFI A 3745 von Polytives verbessert die Fließeigenschaften von rPET

Gemeinsam mit dem Chemiedistributor Nordmann setzten die Brac-Werke auf ein spezielles polymeres Additiv: bFI A 3745 von Polytives.
Schon eine geringe Zugabe von nur 3–5 % führte zu einer signifikanten Verbesserung der rheologischen Eigenschaften.

Die Effekte im Überblick:

  • Reduzierte Viskosität der rPET-Schmelze

  • Verbesserte Fließfähigkeit und vollständige Formfüllung

  • Gleichmäßige Verdichtung des Materials

  • Rund 25 % geringerer Spritzdruck

  • Weniger Energieverbrauch und Maschinenbelastung

„Das Additiv von Polytives hat unsere Anforderungen sogar übertroffen – ohne Abstriche bei Qualität oder Zykluszeit“, erklärt Markus Hofer, Geschäftsführer der Brac-Werke.

Verfahrenstechnische Optimierung für mehr Effizienz und Nachhaltigkeit

Der gezielte Einsatz des Additivs führte zu einer stabileren, wirtschaftlicheren und umweltfreundlicheren Produktion. Die mechanischen Eigenschaften des Endprodukts blieben unverändert, während der gesamte Prozess robuster wurde.

Laut Viktoria Rothleitner, Geschäftsführerin von Polytives, bieten die Additive einen echten Hebel für nachhaltige Kunststoffverarbeitung:

„Unsere Additive ermöglichen es, anspruchsvolle Kunststoffe wie rPET wirtschaftlich und zuverlässig zu verarbeiten – und so den Weg zu mehr Nachhaltigkeit in der Branche zu ebnen.“

Fazit: rPET-Verarbeitung effizienter gestalten – mit gezielter Additivierung

Das Beispiel zeigt eindrucksvoll, wie sich die Verarbeitung von rPET verfahrenstechnisch optimieren lässt:
Durch den Einsatz geeigneter polymerer Additive kann die Fließfähigkeit gezielt verbessert, der Energieverbrauch gesenkt und die Prozesssicherheit erhöht werden – ohne Kompromisse bei Qualität oder Wirtschaftlichkeit.

Damit wird rPET nicht nur ökologisch, sondern auch technisch zur attraktiven Alternative zu Primärkunststoffen wie ABS – und eröffnet neue Perspektiven für nachhaltige Bauteile in der Kunststoffindustrie.

Quelle: Polytives – Anwenderbericht aus Kunststoff Magazin, Juli/August 2025
www.polytives.com

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rPET

FAQ — Wie lässt sich die Verarbeitung von rPET verfahrenstechnisch optimieren?

1. Was bedeutet „verfahrenstechnische Optimierung“ bei rPET?
Verfahrenstechnische Optimierung umfasst Anpassungen an Materialformulierung (z. B. Additive), Maschinenparametern (Temperatur, Druck) und Werkzeuggestaltung, um Durchsatz, Qualität und Energieverbrauch zu verbessern.

2. Wie kann die Fließfähigkeit von rPET verbessert werden?
Durch gezielte Additivierung (z. B. polymerer Fließverbesserer), korrigierte Schmelzetemperaturen und optimierte Scherbedingungen. Bereits 3–5 % geeigneter Additive können die Fließfähigkeit deutlich erhöhen.

3. Warum ist reduzierte Viskosität wichtig?
Eine geringere Viskosität senkt den erforderlichen Einspritzdruck, verbessert die Formfüllung und reduziert Energieverbrauch sowie Werkzeugbelastung — ohne die Bauteileigenschaften negativ zu beeinflussen, wenn das Additiv passend gewählt ist.

4. Welche Vorteile hat ein geringerer Spritzdruck?
Niedrigerer Spritzdruck reduziert den Energiebedarf, verringert Verschleiß an Maschine und Werkzeug, minimiert Verzug und kann Nachbearbeitungskosten durch weniger Überspritzungen senken.

5. Beeinträchtigt Additivierung die mechanischen Eigenschaften?
Bei korrekt ausgewählten und dosierten Additiven bleiben mechanische Kennwerte in der Regel erhalten. Validierung durch mechanische Prüfungen (Zug, Schlag, Rheologie) ist aber immer empfehlenswert.

6. Wie trägt die Optimierung zur Energieeffizienz in der Kunststoffverarbeitung bei?
Maßnahmen wie niedrigere Einspritzdrücke, kürzere Zykluszeiten und geringere Nachbearbeitung reduzieren den Gesamtenergiebedarf pro Bauteil und verbessern die CO₂-Bilanz.

7. Was ist unter „gleichmäßiger Verdichtung“ zu verstehen?
Damit ist eine homogene Materialdichte im Bauteil ohne Hohlräume oder Schwachstellen gemeint — das Ergebnis guter Fließverteilung und passender Nachdrucksteuerung.

8. Ist rPET eine Alternative zu Primärkunststoffen wie ABS?
Ja — mit verfahrenstechnischer Optimierung (z. B. Additive, Prozessparameter) kann rPET in vielen Anwendungen Primärkunststoffe ersetzen, vorausgesetzt, die bauteilspezifischen Anforderungen sind erfüllt.

9. Welche ersten Schritte empfehlen sich für Hersteller, die rPET einsetzen wollen?
Materialanalyse (MFI, Feuchtegehalt), Pilotversuche mit und ohne Additiv, Anpassung von Werkzeug- und Prozessparametern, sowie mechanische Prüfungen und Lebenszyklusbetrachtung.

Licht, Hitze, Feuchte – was ein Kunststoff aushalten muss

Xenontest Kunststoff

Xenontests kurz beleuchtet

Sonne, Regen, Hitze – Kunststoffe im Alltag haben es nicht leicht. Ob als Gehäuse, Leuchte, Schutzscheibe oder Möbelstück: Wer draußen oder in lichtexponierten Bereichen eingesetzt wird, muss einiges mitmachen. Aber wie zeigt sich eigentlich, wie gut ein Kunststoff altert? Und wie lässt sich das prüfen, ohne Jahre zu warten?

Genau hier kommt der Xenontest ins Spiel – ein bewährter Labortest, der künstliche Alterung durch Sonnenlicht, Wärme und Feuchtigkeit simuliert. In wenigen Wochen liefert er Erkenntnisse, für die es draußen Jahre brauchen würde.

Was genau passiert beim Xenontest?

Im Prinzip wird ein Material – z. B. ein Kunststoffmuster – in ein Gerät gelegt, das mit einer Xenonbogenlampe echtes Sonnenlicht nachahmt. Zusätzlich wird es dort Hitze und Feuchtigkeit ausgesetzt. Klingt einfach, ist aber sehr effektiv: In der Kombination lassen sich typische Witterungseinflüsse realitätsnah simulieren.

Das Ziel: Herausfinden, wie sich Farben, Oberflächen oder mechanische Eigenschaften verändern. Wird der Kunststoff spröde? Vergilbt er? Bilden sich Risse? So lassen sich Materialien vergleichen und verbessern – ganz ohne langjährige Feldversuche.

Warum ist das gerade bei PMMA besonders spannend?

Ein gutes Beispiel für den Einsatz des Xenontests ist PMMA, besser bekannt als Acrylglas. Es ist glasklar, leicht und vielseitig – aber eben auch empfindlich gegenüber UV-Strahlung. Wird PMMA vergilbt oder spröde, leidet nicht nur die Optik, sondern oft auch die Funktion.

Durch den Xenontest lassen sich verschiedene Rezepturen oder Additive gezielt testen: Was schützt besser? Wie lange bleibt das Material schön und stabil? Besonders bei transparenten oder farbigen Anwendungen lohnt sich der Blick auf die Alterungsbeständigkeit.

Welche Regeln gelten?

Damit ein Xenontest wirklich vergleichbare Ergebnisse liefert, gibt es klare Vorgaben. Zum Beispiel:

  • ISO 4892-2 für Kunststoffe

  • DIN EN ISO 16474-2 für beschichtete Oberflächen

  • oder ASTM G155 aus den USA

Diese Normen legen fest, wie stark die Strahlung sein soll, wie heiß es in der Kammer wird, wie lange getestet wird – und wann z. B. ein Feuchtedurchlauf startet.

Und warum das Ganze?

Weil es sich lohnt. Wer frühzeitig prüft, versteht besser, wie sich sein Produkt im Einsatz verändert. Und kann gezielt verbessern – oder mit Sicherheit sagen: Das hält! Für Anwendungen im Außenbereich, in der Architektur, bei Fahrzeugteilen oder langlebigen Konsumgütern ist das ein echter Vorteil.

Fazit

Der Xenontest für Kunststoffe ist wie ein Blick in die Zukunft. Er hilft zu erkennen, wie Materialien unter realistischen Bedingungen altern – und was man tun kann, um sie langlebiger zu machen.

Gerade weil wir künftig selbst testen wollen, freuen wir uns schon jetzt auf die ersten Einblicke und Ergebnisse. Denn: Wer versteht, wie ein Kunststoff auf Licht, Hitze und Feuchte reagiert, kann ihn auch gezielter verbessern.

Nachhaltigkeit im Fokus – ein Kurzinterview

Fokus auf Nachhaltigkeit

Oliver, als QMB und als Person, die mit dem Thema Nachhaltigkeit bei Polytives betraut ist: Ihr widmet euch dem Thema schon seit 2022. Man kann also sagen, bei euch steht Nachhaltigkeit im Fokus. Aber ihr seid doch nicht verpflichtet einen Bericht zu erstellen, oder?

Wir fallen tatsächlich aufgrund unserer Unternehmensgröße noch aus der Berichtspflicht heraus. Wir widmen uns dem Thema allerdings nicht primär aufgrund einer rechtlichen Erwartungshaltung, sondern da das Thema Nachhaltigkeit uns einerseits persönlich wichtig ist, andererseits Bestandteil unserer langfristigen Firmenstrategie ist. Nachhaltigkeit wird bei uns über die Firmenskalierung und Produktentwicklung hinweg mitgedacht und begleitet uns intrinsisch bei der Themen- und Potentialfindung.

Es war uns dabei wichtig, dieses Vorgehen möglichst früh zu etablieren, um sich dann peu à peu an die alltäglichen Gegebenheiten sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen anzunähern. Gerade für den letzteren Bereich war ein rascher Start sinnvoll, um ein Gefühl zu bekommen, welche Daten und Kennzahlen erhoben werden können. Der Aufwand, bei null anzufangen, steigt natürlich, sobald ein Unternehmen zum späteren Zeitpunkt dann größer ist.

Das klingt nachvollziehbar. Gab es darüber hinaus auch schon externe Anfragen, unabhängig davon, dass ihr nicht berichtspflichtig seid?

Die gab es durchaus. Von der Berichtspflicht befreit zu sein bedeutet ja nicht, das Thema gänzlich unbehandelt zu lassen. Größere Unternehmen geben die Anfragen innerhalb ihrer Lieferkette weiter und auch im Vorfeld einer sich anbahnenden Zusammenarbeit sehen die Akteure immer öfter Nachhaltigkeit im Fokus.

Da wir uns nun schon etwas in diesem Feld bewegen, können wir folglich schnell und zielgerichtet reagieren und entsprechende Antworten liefern. Ich glaube, wir können durchaus sagen, dass unsere kundenzentrierte Arbeitsweise auch hier kleine Wettbewerbsvorteile für unsere Kunden und uns schafft.

Wenn ihr die Berichterstattung schon seit 2022 macht: Was hat sich über diesen Zeitraum verändert, was habt ihr gelernt und wie ist euer Fazit?

Uns war von Anfang an klar, dass unser erster Bericht nicht „dem Lehrbuch“ entsprechen wird. Er stellte vielmehr eine Bestandsaufnahme dar und zeigte, was in kurzer Zeit und ohne größeren Aufwand möglich war. Für ein fundiertes Reporting fehlten uns noch zu viele Datenpunkte und die Dimensionen der Nachhaltigkeit waren in ihrer Tiefe noch nicht ausgelotet. Mit dem nächsten Bericht wussten wir dann, wo wir mit Verbesserungen ansetzen mussten, und hatten auch neue Möglichkeiten gefunden, Lücken zu schließen. Dabei konzentrieren wir uns immer noch hauptsächlich auf die ökologischen und ökonomischen Aspekte der Nachhaltigkeit, da unsere Arbeit und unsere Produkte hier maßgeblich Einfluss nehmen können. Beispielsweise hatten wir uns 2023 schon das erste Mal mit der CO2-Bilanzierung beschäftigt, welche ein unverzichtbarer Bestandteil des Reports ist.

Unser Ziel wird schließlich ein Bericht sein, der inhaltlich einem vollwertigen Standard entspricht – bis dahin gibt es noch einiges zu tun, aber die Methodik der kleinen Verbesserungsschritte wird uns auch dorthin führen. Aktuell orientieren wir uns beispielsweise am VSME-Modell.

Generell ist es ratsam, in allen Bereichen früh, aber nicht zu ambitioniert anzufangen und organisch zu wachsen Beratungs-, Netzwerk- und generell Infoveranstaltungen haben uns beispielsweise dabei geholfen, die richtige Geschwindigkeit zu entwickeln.

Hochwertiges recyceltes PP: Mehr Potenzial durch optimierte Fließeigenschaften

Es sind zwei dunkle Fließspiralen zu sehen, einmal ohne und einmal mit Additiv. Dabei wird klar, dass die Spirale mit Additiv deutlich länger ist, das Material also besser geflossen ist.

Optimierungspotenziale für hochwertiges recyceltes PP: Additive als Schlüsseltechnologie

Hochwertiges recyceltes PP ist ein wichtiger Bestandteil einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft. Diese alternative Ressource trägt dazu bei, den Verbrauch fossiler Rohstoffe zu reduzieren und die Umweltbelastung zu verringern. Allerdings stehen Unternehmen häufig vor der Herausforderung, dass hochwertiges recyceltes PP im Vergleich zu Neuware Schwankungen in den Materialeigenschaften aufweist. Dies betrifft insbesondere die Fließeigenschaften, die für eine effiziente Verarbeitung entscheidend sind.

Durch den gezielten Einsatz von polymeren Additiven lassen sich diese Schwankungen ausgleichen. So kann hochwertiges recyceltes PP gezielt optimiert werden, um eine verbesserte Verarbeitbarkeit zu erreichen und gleichzeitig nachhaltige Produktionsprozesse und Designs zu fördern.

Warum sind Fließeigenschaften und Zykluszeiten bei hochwertigem recyceltem PP so wichtig?

Einer der größten Unterschiede zwischen hochwertigem recyceltem PP und Neuware liegt in der Schmelzflussrate (MFR). Während Neuware eine gleichmäßige Viskosität aufweist, kann recyceltes Material je nach Herkunft und Recyclingprozess stark variieren. Dies führt zu Schwierigkeiten im Spritzguss von hochwertigem recyceltem PP und anderen industriellen Anwendungen.

Durch die gezielte Verbesserung der Fließeigenschaften mit Additiven kann nicht nur die Prozessstabilität erhöht, sondern auch die Zykluszeit im Spritzguss von hochwertigem recyceltem PP verkürzt werden. Eine schnellere Verarbeitung bedeutet eine effizientere Produktion mit geringerem Energieverbrauch – ein bedeutender Faktor für mehr Nachhaltigkeit und die Senkung der CO₂-Emissionen.

Vorteile optimierter Fließeigenschaften in hochwertigem recyceltem PP

Reduzierter Energieverbrauch & Ressourcenschonung

Durch optimierte Fließeigenschaften lässt sich die Zykluszeit im Spritzguss von hochwertigem recyceltem PP verkürzen. Kürzere Produktionszeiten führen zu geringerem Energieverbrauch und reduzieren den CO₂-Fußabdruck.

Bessere Verarbeitbarkeit

Höhere Prozessstabilität sorgt für zuverlässige Ergebnisse in der Kunststoffverarbeitung. Hochwertiges recyceltes PP lässt sich effizienter in bestehende Produktionsprozesse integrieren.

Erweiterte Anwendungsbereiche

Optimierte Materialeigenschaften ermöglichen den Einsatz in anspruchsvollen Industrien. Hochwertiges recyceltes PP für Automobilanwendungen oder technische Bauteile wird zunehmend attraktiver.

Weniger Ausschuss, mehr Nachhaltigkeit

Stabilere Fließeigenschaften reduzieren Produktionsausschuss. Ein konstanter Materialfluss sorgt für gleichbleibende Qualität und ermöglicht einen höheren Anteil an hochwertigem recyceltem PP in Produkten.

Beitrag zur Kreislaufwirtschaft

Hochwertiges recyceltes PP trägt dazu bei, den Anteil an Neuware-Kunststoffen zu verringern. Nachhaltige Produktionsmethoden mit optimierter Zykluszeit und energieeffizienter Verarbeitung unterstützen Unternehmen bei der Erfüllung ihrer Umweltziele. Dabei wird das Material außerdem geschont, denn weniger Hitzebelastung und kürzere Verarbeitungszeiten bedeuten auch bessere Qualität für das nächste Leben des Kunststoffs.

Fazit: Additive machen hochwertiges recyceltes PP wettbewerbsfähig

Um den Anteil von hochwertigem recyceltem PP in der Industrie zu steigern, braucht es technologische Innovationen. Additive ermöglichen eine verbesserte Fließfähigkeit, verkürzen die Zykluszeit im Spritzguss von hochwertigem recyceltem PP und sorgen für eine gleichbleibend hohe Qualität. Damit wird hochwertiges recyceltes PP nicht nur zu einer nachhaltigen, sondern auch zu einer wirtschaftlich attraktiven Alternative zur Neuware.

5 Jahre Polytives GmbH

In diesen Materialien wurden biobasierte Polymercomposites verarbeitet.

5 Jahre Polytives GmbH: Wie fing es an, wie läuft es und wo geht es hin?

Der Anfang: Als Polytives noch „Hyperflow“ hieß

Als der Diplom-Chemiker Oliver Eckardt und Prof. Felix H. Schacher 2014 gemeinsam die Bearbeitung des Themas für die Dissertation von Oliver beschließen und die Arbeiten beginnen, war keinem der beiden klar, dass dies gleichzeitig den Grundstein für die Gründung von Polytives legen würde.

Ursprünglich als ZIM-Projekt an der Friedrich-Schiller-Universität Jena begonnen, wurde gen Ende ersichtlich, dass die entwickelte Technologie so viel mehr Potenzial birgt. Zu viel, um nicht zumindest den Versuch der Entwicklung bis zur Marktreife zu machen. Damit begann der Weg, der zunächst über einen EXIST-Forschungstransfer und schließlich in eine Gründung mündete.

Nach den grundlegenden Arbeiten und einem Forschungsaufenthalt von Oliver Eckardt in Belgien, stieß 2017 Viktoria Rothleitner zum Team. Als Absolventin eines naturwissenschaftlichen Bachelors, studierte sie zu diesem Zeitpunkt im Master „BWL für Naturwissenschaftler“ und ergänzte damit das Team um die betriebswirtschaftliche Dimension. Gemeinsam stellten die drei Gründenden so im Juli 2017 einen Antrag auf EXIST-Förderung, welcher positiv bewilligt wurde und das Projekt begann dann im März 2018, damals noch unter dem Namen „Hyperflow“.

Ebenfalls im März, zwei Jahre später, folgt die Gründung mit der Eintragung in das Handelsregister. Während diesen zwei Jahren wurde ein Netzwerk aufgebaut, der proof of concept erbracht, eine geeignete Synthesemethode ausgewählt, die die Skalierbarkeit sicherstellt und ebenso das Team wiederum vergrößert. Und obwohl im März 2020 noch etwas anderes begann, fand das Team einen Weg, auch digital und dezentral die weiteren Schritte umzusetzen.

Die Reise beginnt und was als Projekt begann, nimmt Fahrt auf

Das zunächst vierköpfige Team, weiterhin ergänzt um den Mitgründer und wissenschaftlichen Berater Prof. Schacher, zieht in den folgenden Jahre nicht nur mehrfach um. Es werden auch nach und nach Meilensteine erreicht, von weiteren Entwicklungserfolgen, Wachstum und auch Diversifizierung hinsichtlich der Expertise im Team, Finanzierungsrunden, mehreren Preisgewinnen bis hin zum vorläufig letzten Umzugs in die spätere Produktionsstätte in 2024. Neben mehreren Messeauftritten, z.B. inklusive einer Live-Demonstration der Technologie in Friedrichshafen, zahlreichen Bemusterungen und dem Überführen der Produktion in einen industriellen Maßstab, wurden ebenso viele Partnerschaften geschlossen. Zu diesen Partnern gehören neben Institutionen wie dem TITK e.V. auch eine Reihe an namenhaften Distributoren und Mittelständlern, mit denen Polytives kontinuierlich optimiert und Projekte umsetzt, um den Kunden eine immer größere Vielfalt an Vorteilen zu bieten.

Was ist der Stand und wo geht es hin?

Auch wenn 5 Jahre Polytives GmbH eine wahrlich abwechslungsreiche und von genommenen Meilensteinen begleitete Geschichte bedeutet: Diese 5 Jahre sind für das Team erst der Anfang. Die eigene Produktion zeichnet sich ab, um die Partner für die Lohnfertigung zu ergänzen, die eigene Entwicklung weiter zu beschleunigen und damit neuen Mehrwert für die Kunden zu schaffen. Denn das ist es, was Polytives antreibt. Eine einzigartige Plattformtechnologie, die die Möglichkeit hat, bei zahlreichen Herausforderungen der Kunststoffindustrie weltweit zu innovativen Antworten beizutragen.

Da der Platz in so einem Blogbeitrag endlich ist, sagen wir an dieser Stelle: Fortsetzung folgt! 😉

Polytives auf der KPA Ulm

KPA Messe für Kunststoffdesign und Kunststoffentwicklung

Fachmesse für Kunststoffdesign und Kunststoffentwicklung

Wenn Sie auf der Suche nach einem Entwicklungs- und Produktionspartner für Ihr Kunststoffprodukt sind und nach innovativen Kunststoffen und Materialien Ausschau halten, dann sind Sie auf der KPA Kunststoffmesse genau richtig!

Auf der KPA können Sie gezielt die Machbarkeit Ihrer konkreten Projektideen mit den ausstellenden Kunststoffverarbeitern oder Anbietern von innovativen Prozesshilfsmitteln wie z.B. der Polytives GmbH besprechen. Treffen Sie uns am 25./26. Februar 2025 auf dem jährlichen Branchentreff für Kunststoffverarbeitung, der KPA!

Wir freuen uns drauf und halten für Sie die aktuellen Updates bereit. Kommen Sie auf uns zu, Steffen Felzer ist für Sie vor Ort!

Polytives Jahresrückblick 2024

Polytives Jahresrückblick 2024

Jahresrückblick 2024 - Wachstum, Innovation und globale Vernetzung

Die grundlegende Idee hinter Polytives wurde 2014 von unserem Mitgründer und Diplom-Chemiker Oliver Eckardt im Rahmen seiner Dissertation an der Friedrich-Schiller-Universität Jena erdacht. Aus dieser zündenden Idee ist in den vergangenen Jahren ein Unternehmen gewachsen, das die Branche mit innovativen Lösungen bereichert. Mit jedem Schritt näherten wir uns unseren Zielen: neue Märkte erschließen, nachhaltige Produkte entwickeln und unsere Kunden weltweit begeistern. Auch in diesem Jahr ist es uns gelungen, unseren Wachstumskurs erfolgreich fortzusetzen.

Neuer Standort, neue Perspektiven: Feierliche Eröffnung in Rudolstadt-Schwarza

Unvergesslich bleibt die Eröffnung unseres neuen Standorts im Industrie- und Gewerbepark Rudolstadt-Schwarza im Frühjahr. Über hundert prominente Gäste aus unserem Netzwerk, der Politik sowie Partner und Unterstützer feierten mit uns diesen Meilenstein. Das große Interesse der Medien aus Presse, Radio und TV war überwältigend. Die neue Produktionsstätte ermöglicht uns, nun größere Mengen unserer polymeren Additive zu lagern und damit noch schneller auf die steigende Nachfrage nach unserem bFI Fließverbesserer zu reagieren – und vor allem: sie in absehbarer Zeit auch selbst herzustellen. Durch die industrielle Skalierung mit einem Partner konnten wir viele Tonnen Additive produzieren und mit jeder neuen Produktionskampagne das Volumen weiter erhöhen, um stets lieferfähig zu sein.

Polytives Jahresrückblick 2024

Weltweit vernetzt: Messehighlights und internationale Präsenz

Fachmessen bieten uns eine ideale Bühne, unsere Produkte einem breiten Publikum vorzustellen und wertvolle Kontakte zu knüpfen. In diesem Jahr gaben wir unser Messedebüt auf der PRSE in Amsterdam, die sich auf Innovationen im Kunststoffrecycling und die Förderung von Nachhaltigkeit konzentriert – zwei Themen, welche auch für uns von großer Bedeutung sind. Die KPA in Ulm und KUTENO in Rheda-Wiedenbrück überzeugten uns erneut durch hervorragende Networking-Möglichkeiten in entspannter Atmosphäre. Bereits zum zweiten Mal waren wir auf der Fakuma Messe in Friedrichshafen vertreten und durften auf dem Gemeinschaftsstand mit dem TecPart e.V. die neusten Entwicklungen unserer Technologie vorstellen. Mit unserem Projekt – einem energiereduziert hergestellten Trinkbecher aus Polycarbonat – zeigten wir, wie unsere Additive die Verarbeitung optimieren und gleichzeitig die Nachhaltigkeit fördern. Während wir uns zu Beginn auf den Kunststoffmarkt in der DACH-Region konzentrierten, haben wir unsere Präsenz stetig erweitert und liefern inzwischen Muster in die ganze Welt. Polytives goes international – darauf sind wir unglaublich stolz.

Polytives Jahresrückblick 2024 

Innovation made in Thüringen

Neben diesem wichtigen Schritt konnten wir auch im Bereich Innovation einen Erfolg verbuchen: Beim Thüringer Gründer-Wettbewerb getstarted2gether wurden wir unter 15 jungen Unternehmen als eines der Siegerteams ausgezeichnet und durften uns über eine Förderung freuen. Wir waren außerdem Teil der ThEx-Kampagne „Faces“, die Gründungsgeschichten würdigt und Unternehmerinnen und Unternehmern eine Plattform bietet, um ihre Visionen und Erfolge zu teilen. Netzwerke wie diese machen Unternehmertum sichtbar und sind ein wertvoller Bestandteil unserer Entwicklung.

Grüner Fußabdruck: Unsere Nachhaltigkeitsbilanz

Da wir auch eine gesellschaftliche Verantwortung tragen und teilen, haben wir unsere Bemühungen um das Thema Nachhaltigkeit fortgeführt. Erstmals haben wir eine CO2-Bilanzierung durchgeführt, um unser Engagement im Bereich Umweltschutz weiter zu professionalisieren. Um die entstandenen Emissionen auszugleichen, haben wir in Zusammenarbeit mit dem Nachhaltigkeitsabkommen Thüringen (NAT) Bäume im Rahmen der „Baumpatenschaft Thüringen“ gepflanzt. Die steigende Nachfrage nach ressourcenschonenden Lösungen und die Bedeutung von ESG-Faktoren stärken unser Engagement für Nachhaltigkeit. Wir arbeiten daran, unsere bFI-Produkte zertifiziert an Industriepartner zu liefern und prüfen verschiedene Zertifizierungsmöglichkeiten.

Wegweisende Partnerschaften und Produktentwicklungen

Unsere Forschungs- und Entwicklungsabteilung hat auch in diesem Jahr wieder zahlreiche kundenorientierte Lösungen entwickelt. Durch die enge Zusammenarbeit mit unseren Kunden und Partnern konnten wir unsere Produkte weiter optimieren und neue Anwendungsgebiete erschließen. Eines der Highlights war die erfolgreiche Unterstützung der Entwicklung eines umweltfreundlichen Compounds Fastfood-Verpackungen aus biobasierten Polymercomposites in Zusammenarbeit mit der Holzmühle Westerkamp GmbH unter der Marke arweco. Die Partnerschaft mit Nordmann, einem führenden Chemiedistributor, hat unsere Marktposition darüber hinaus erheblich gestärkt. Dank dieses Netzwerks können wir unsere innovativen Polymeradditive nun noch effizienter an Kunden in ganz Europa, der Türkei und Großbritannien vertreiben. Unser erstes Webinar mit SpecialChem fand großen Anklang und ermöglichte es, unsere polymere Additivtechnologie einem globalen Publikum näherzubringen. Auch in direkter Nachbarschaft haben wir unser Netzwerk weiter ausgebaut. Unsere langjährige Partnerschaft mit dem TITK e.V. haben wir durch eine Mitgliedschaft gefestigt – ein konsequenter Schritt, um unsere Zusammenarbeit weiter zu vertiefen.

Polytives Jahresrückblick 2024 

Die vergangenen Monate haben uns erneut gezeigt, was wir gemeinsam erreichen können. Mit diesem Wissen im Gepäck blicken wir zuversichtlich in die Zukunft und freuen uns auf die Herausforderungen, die 2025 auf uns warten.

Die Fakuma 2024

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Die Fakuma in Friedrichshafen fand in diesem Jahr schon zum 29. mal statt. Und Polytives war mittendrin. Bereits das zweite Mal durften wir am Gemeinschaftsstand des TecPart e.V. die neuesten Erkenntnisse und Entwicklungen zu unserer Technologie vorstellen und mit einem interessierten Publikum teilen. Neu in diesem Jahr: Polytives war einer der Partner des Maschinenprojekts am Stand – und somit waren auch unsere Additive live in Aktion zu erleben. Ein toller und wichtiger Schritt für uns.

Die Fakuma 2024

Für jedes Unternehmen gibt es wohl das eine große Highlight-Event im Jahr. Für uns ist das, neben der K-Messe alle drei Jahre, sicherlich die Fakuma. Früher als Besucher, inzwischen das zweite Mal als Aussteller, wissen wir die familiäre Atmosphäre und Vielfalt der Teilnehmenden zu schätzen – ohne, dass es zu beliebig wird.

Die Gelegenheit mit Partnern und Kunden ins Gespräch zu kommen ist wohl selten so gut wie in den Messehallen Friedrichhafens. Wir haben in der Zeit der Messe über 100 Gespräche geführt, vieles gelernt und durften viele Interessierte auf den neuesten Stand updaten. Dabei hatten wir neben Ausstellungsstücken zu verschiedenen Use Cases vor allem auch das Messeprojekt quasi „zum Anfassen“ dabei.

Das Messeprojekt

Im diesjährigen Projekt am Messestand des TecPart e.V. kamen die Expertise des Maschinenherstellers Engel, des Werkzeugbauers Öztuğ Otomotiv, Material der Neidhardt Rohstoff GmbH, Farb-Know-How von GRAFE und die Optimierung im Prozess durch Zugabe unseres bFI A 3745 zusammen. Daraus entstand die Live-Produktion eines formschönen Bechers aus Polycarbonat, bei dem gut 30% Zykluszeit eingespart werden konnten. Ebenso wurde mit weniger Druck und gut 20°C weniger Temperatur prozessiert. Damit konnte der bFI A 3745 seine Performance unter Beweis stellen und die interessierten Messebesucher konnten ihre Fragen nicht nur zum, sondern direkt während des Prozessverlaufes stellen.

Die genutzte Engel-Maschine („victory 50“) wurde mit einem Piovan-Dosiergerät ergänzt, sodass jeweils eines der insgesamt drei verschiedenen Farbbatches der Firma GRAFE sowie der Fließverbesserer automatisch zu dosieren waren.

Unser Fazit

Die Gelegenheit unser erstes Serienprodukt live auf der Fakuma zu präsentieren, war für Polytives ein wichtiger nächster Schritt, potentiellen Kunden und Partnern unsere innovativen Materialien näher zu bringen. Neben den sonstigen Use Cases und Kooperationen, die wir ausgestellt haben, war dieses Projekt unser Highlight.

Insgesamt sind wir sehr dankbar für das ungebrochene Interesse und die vielen guten Gespräche. Wir sind auf jeden Fall auch in 2026 wieder dabei – vom 12. bis zum 16. Oktober in Friedrichshafen.

 

Produktfamilie bFI in Action

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Wir berichten hier von Zeit zu Zeit von den Vorteilen, die sich unseren Kunden und Partnern durch den Einsatz der Additive aus der Produktfamilie bFI bieten. Diese Erkenntnisse ergeben sich aus konkreten Anwendungsfällen und Versuchen und führen nicht selten zu Denkanstößen für weitere Einsatzgebiete, in denen etwa der bFI A 3745 die nötige Lösung bietet.

Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten

Ursprünglich auf Acrylatbasis entwickelt, sollten die Fließverbesserer der Produktfamilie bFI anfangs vor allem in Acrylglas, Polycarbonat und Polystyrol Anwendung finden. Doch, wie bereits an anderer Stelle beschrieben, geht die Kompatibilität dieser polymeren Additive weit darüber hinaus. Ein Einsatz ist in allen gängigen Kunststoffvarianten, Thermoplaste wie Duroplaste, möglich und löst Viskositätsthemen aller Art.

Neben unseren Forschungsergebnissen, die wir in Zusammenarbeit mit Partnern validiert haben, bestätigen uns auch positive Rückmeldungen von Kunden und dokumentierte Anwendungsfälle die Wirksamkeit, Reproduzierbarkeit und Stabilität unserer polymeren Additive.

Was bietet Ihnen die Produktfamilie bFI für Vorteile?

Wir können sowohl im Verarbeitungsprozess als auch im additivierten Material eine Reihe von Vorteilen feststellen, die in Summe allgemeingültig auftreten.

Nachfolgend eine kurze Auswahl:

  • Senkung der Viskosität (erhebliche MFR- bzw. MVR-Steigerung)
  • gesteigerte Produktivität durch verringerte Zykluszeiten
  • sinkende Prozessdrücke und ebenso –temperaturen
  • potenzielle Energieeinsparungen, dadurch Verkleinerung des CO2-Fußabdruckes
  • größere Flexibilität bei der Wahl der Spritzgussmaschine, des Extruders, etc.
  • größere Flexibilität bei der Wahl von Rohstoffe, egal ob Polymer oder Zuschlagstoffe (Regranulate, temperaturempfindliche Additive, etc.)

Unsere Kunden kennen ihren Prozess am besten und können in der Regel schnell sekundäre Vorteile der genannten Punkte ableiten. Diese führen dann zum Erfolg, beispielsweise in Form von dünnwandigen Bauteilen aus speziellen Materialien, die ohne bFI-Additiv nicht umsetzbar waren.

Aktuelle Erkenntnisse

Über viele unserer gemeinsamen Erfolge mit Kunden dürfen wir nachvollziehbarerweise nicht sprechen. Was wir aber in den letzten Monaten dazugelernt haben: Auch Biomaterialien stellen für die polymeren Additive wie den bFI A 3745 kein Problem dar. Ihr Temperaturfenster für die Verarbeitung kann deutlich vergrößert werden. Mehr dazu werden wir an anderer Stelle ausführlich berichten.

Ebenso ist es möglich Regranulate selbst aus dem Post-Consumer-Bereich einheitlich und auf dem Level eines Spritzgussmaterials zu verarbeiten. Neben rPMMA und rPET lässt sich auch rPP hinsichtlich der Fließfähigkeit optimieren und so schlussendlich auch Vereinheitlichen, was an Ware eingekauft wird.

Beide Punkte stellen einen echten zusätzlichen Mehrwert für unsere Kunden dar, in Zeiten von veränderten Rohstoffkreisläufen und Herausforderungen von Nachhaltigkeitsanforderungen. Packen wir’s gemeinsam an!